- Tschernosem
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Steppenschwarzerde.
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Tschernosẹm[russisch] das, -s, Tschernosjọm, Schwarz|erde, Steppenschwarz|erde, wichtigster Bodentyp der winterkalten Steppen, mit Ah-C-Profil. Der mächtige (über 40 cm), gut gekrümelte, lockere, grauschwarze Ah-Horizont entsteht aus dem Zusammenwirken von Klima, Vegetation und Bodenfauna (Bioturbation): Infolge des feuchten Frühjahrs und Frühsommers (kräftiges Graswachstum mit Anhäufung von organischer Substanz), des trockenen Hochsommers und kalten Winters (gehemmte chemische Verwitterung) überwiegt die Erhaltung und Umsetzung der pflanzlichen Substanz (Humifizierung) und erfolgt eine starke Anhäufung von Humus. Für Tschernoseme typisch sind Krotowinen (Wühlgänge und Wohnhöhlen von Bodentieren wie Ziesel und Hamster) sowie Carbonatkonkretionen (Lösspuppen, -kindel) und -ausblühungen. Bevorzugter Untergrund (C-Horizont) sind feine kalkhaltige Lockergesteine wie Löss. Tschernoseme sind v. a. in Osteuropa, Asien und Nordamerika weit verbreitet; in Mitteleuropa sind sie fossile (Reliktböden), v. a. im frühen Holozän entstandene Vorkommen und mehr oder weniger stark degradiert (infolge Entkalkung, Verbraunung, Lessivierung). Tschernoseme gehören zu den Böden der höchsten potenziellen Fruchtbarkeit.* * *
Tscher|no|sẹm, Tscher|no|sjọm, das; -s [russ. černozëm]: Steppenschwarzerde.
Universal-Lexikon. 2012.